Archiv für Februar 2010


neuer Rechner II

9. Februar 2010 - 20:41 Uhr

So, der Rechner läuft… endlich…. was eine Tortur.

Ich fang am Besten von vorne an:

Nachdem ich die Teile abgeholt habe, blieb leider erstmal wenig Zeit zum Schrauben, es hat insgesamt 2 Abende gedauert, bis alles im Gehäuse unter war. Der CPU-Kühler ist eine Wucht (800 g und verdammt groß, Bilder folgen), allein ihn zu befestigen hat insgesamt 25 Minuten gedauert.

Erster Systemstart verlief fast problemlos, wenn man bedenkt, dass ich einem Windows-System die komplette Hardware unterm Allerwertesten weggezogen habe und ihm einfach neue Komponenten einer völlig anderen Generation untergeschoben habe. Das System war stellenweise etwas instabil, stellenweise etwas träge. Folglich, und sowieso schon vorher, war mir klar, dass ich um eine Neuinstallation nicht rumkommen würde, die ich dann auf letztes Wochenende terminiert habe. Und dann fingen die Probleme an:

Die Installation von WinXP und Win7 lief noch problemlos, dann kamen die ersten Blueescreens. Nach der Vermutung, dass mit den Treibern etwas schief gegangen ist, entschied ich mich das zu tun, was jeder Windows-User schon x-mal, und ich gerade erst, durchgeführt hat: neu installieren. Zweite Neuinstallation, gleiches Phänomen: Bluescreens, Abstürze.

Nach der Vermutung, dass die Grafikkarte schuld sein könnte, stellte sich dank dem Memtest heraus, dass es wohl doch am RAM liegt. Auch ein BIOS-Update half nicht. Also schnell zu einem anderen NERD gefahren, RAM mit ihm getauscht: seiner lief in meinem System (welches wiederum endlich stabil war), meiner in seinem nicht. Mittlerweile war Montag und die Gewissheit endlich da: RAM defekt!

Oder doch nicht? Auf der Suche nach neuem RAM stellte sich heraus, dass der gekaufte eigentlich kompatibel sein müsste, zumindest laut Handbuch (ja, ich habs ins Handbuch geschaut; sowohl ins Handbuch in digitaler Form, als auch in analoger Form. Und ja: ich weiß, das ist abartig…). Die Bewertungen dieses vermeintlich bei mir defekten RAMs in einem Onlineshop meines Vertrauens waren (und sind immer noch) durchweg positiv, und was laß ich da auf einmal bei eben diesen Bewertungen? Bei meinem Board / Bios gibt es ein Problem (auch mit neuster BIOS-Version!): Der RAM wird erkannt, die Timings werden richtig eingestellt, aber nicht die Spannung! Das Board gibt dem RAM 1,8 V, der RAM will aber nur 1,5 V!

Also, die Quintessenz aus 4 Tagen rumärgern:

Für Besitzer des ASUS P7P55D (mit allen Derivaten wie D-E, D-E LX, …) gilt bei Verwendung des GeIL 4 GB Kits DDR3 RAM CL7 mit der genauen Typbezeichnung GV34GB1333C7DC folgendes: Im BIOS des Boards ist im Menüpunkt „Ai Tweaker“ unter „DRAM Voltage“ die Spannung manuell auf 1,5000 Volt einzustellen!

System läuft jetzt stabil, endlich kanns mit der Installation von Programmen weitergehen. Und dann kommt die Installation von MacOS. Ich freu mich auf meinen Hackintosh.

Punkt.

Kommentieren » | Rund um Computer

Kritik – „Surrogates – Mein zweites Ich“

2. Februar 2010 - 23:09 Uhr

Achtung, es werden hier einige Details verraten, die den Film durchaus „spannend“ machen! Also nur lesen, wenn man bereits genau weiß, wie der Film ausgeht.

Zuerst einmal ein paar Auffälligkeiten:

  • der Film läuft bei uns in der zweiten Woche nur noch im kleinsten Kino
  • am Tag der Vorstellung konnte man noch in der letzten Reihe Plätze reservieren
  • von den 170 Plätzen waren dann auch nur 40 besetzt

Was heißt das? Ist der Film schlecht, ein Flop?

Er beginnt auf jeden Fall recht rasant. Nach einem „Rückblick“ über die letzten 17 Jahre, beginnend mit der Entwicklung von einzelnen Körperteilen, die sich per Gedanken steuern lassen (da befinden wir uns technisch gesehen in etwa gerade) über Prototypen von ganzen Körpern, der Serienreife dieser Körper (=Surrogate) bis hin zum Widerstand der etwa 2 % aller Menschen, die gegen die Benutzung von Surrogates sind, passiert folgendes:

Ein offensichtlich aus reichem Elternhaus stammender junger Mann, der eventuell leicht künstlich aussieht (oder ist das doch einfach zu stark bearbeitet?) teilt seinem Vater mit, dass er sich auf „die Oper“ freut, nur um sich dann von seinem Chauffeur doch in die Disko fahren zu lassen. Verfolgt wird das Fahrzeug von einem Motorad, der Fahrer, typischerweise mit schwarzem Helm, ist nicht zu erkennen. In der Disko angekommen begibt sich der junge auf eine Plattform und springt aus ca. 6 Metern Höhe in die Menschenmenge, niemand wird verletzt !? Aha, also doch nicht zu stark bearbeitet, es ist ein Surrogate. Er tanzt eine junge Blondine an, geht mit ihr ins Freie um Spaß zu haben und wird getötet. Wie die Blondine. Der Motoradfahrer wars, und prompt haut er auch schon ab. Das FBI wird eingeschaltet und Bruce Willis tritt auf: Er sieht aus wie Mitte 30, hat blonde Haare auf dem Kopf (dem ganzen Kopf!) und auch er sieht etwas zu stark bearbeitet aus: ein Surrogate.

Der getötete Surrogate ist nicht registert, die Identität des Operators (also des Menschen dahinter) kann nicht festgestellt werden. Die Blondine ist dafür registert und entpuppt sich als korpulenter, etwas älterer, schmieriger Mann. Und nun das für alle Unglaubliche: Der Operator wurde bei der Verschrottung seines Surrogates getötet. Etwas bisher nie da gewesenes und eigentlich unmögliches. Die Ermittlungen gehen weiter, man erfährt ein paar Details über die Surrogates und über die Möglichkeit die Surrogates von ihren Operatoren per remote zu trennen, zum Beispiel während der Ausführung einer Straftat. Des Öfteren sieht man, was passiert, wenn Surrogate und Operator getrennt werden: die Surrogates bleiben einfach stehen, genau so, wie sie gerade sind. Die Augen werden etwas stumpf, das Gesicht etwas ausdrucksloser.

Dann stellt sich doch heraus, wer der getötete andere Surrogate war: der Sohn des Erfinders der Surrogates. Die Identität des Mörders wird aufgedeckt: ein Mensch. Eine Jagt beginnt, während der der Cop (Bruce Willis) seinen Surrogate „verliert“ (er wird von den Menschen im Reservat zerstört) und ab diesem Zeitpunkt eben doch wieder als normaler Mensch auf die Straße geht: das ist endlich der Bruce Willis, den wir kennen: verbraucht, Probleme mit der Frau, Glatze, Dreitagebart und nach ein paar Minuten Kratzer an Händen und im Gesicht.

Es gibt ein hin und her, der Anführer der Menschen hat seinen Auftritt. Die Funktionsweise der Waffe wird aufgedeckt: ein Software-Virus (gibt es einen Hardware-Virus?). Im Endeffekt stellt sich raus, dass der Anführer der Widerstandsbewegung selbst ein Surrogate ist, gesteuert vom Erfinder der Surrogates. Er will alle Surrogates vernichten, denn soweit wollte er es nicht kommen lassen: „Ich wollte doch nur, dass Menschen wie ich wieder laufen können“. Das Abschalten aller Surrogates weltweit soll mit Hilfe des Virus erledigt werden, und ja, die Operator sterben dann eben auch. Er nimmt sich das Leben, der Upload des Virus ins Surrogate-Netz läuft, Bruce rettet die Welt.

An genau dieser Stelle ist leider geschludert worden. Bruce schafft es im Surrogate seiner im Laufe des Films getöteten Kollegin die Verbindung der Surrogates zu ihren Operatoren zu trennen, trotzdem bewegen sich die Surrogates weiter, als wäre nichts geschehen. Leider unlogisch. Dann muss er sich entscheiden, ob er den Virus deaktivieren will (was kurz vorher angeblich absolut unmöglich war) und entscheidet sich dagegen, da er die Vorzüge des Lebens als normaler Mensch wohl wieder entdeckt hat. Alle Surrogates fallen bei der Aktivierung des Virus um, es wird kein Mensch verletzt (es gibt wohl keine Flugzeuge, Bahnen, … mehr).

Fazit: Das Ende ist leider schwach. Ansonsten ist der Film ganz gut, eine gute Mischung aus SciFi und Thriller. Auch zu Lachen gibt es ab und an was. Die Schauspieler machen ihre Sache ebenfalls gut: Bruce Willis, Ving Rhames und James Cromwell sind einfach eine gute Besetzung für solche Filme. Bruce Willis als abgerissener Cop, Ving Rhames als durchgeknallter „Prophet“ und James Cromwell als genialer Erfinder (schließlich hat er ja als Dr. Zefram Cochrane den Warp-Antrieb erfunden), der mit seinem Leben nicht klarkommt. Mit knapp unter 90 Minuten zieht sich der Film auch nicht ewig in die Länge. Trotzdem reicht einmal sehen.

Punkt.

Kommentieren » | Film / Kino / TV