Das Leid mit der IT-Abteilung

Der erste Artikel in der Kategorie „Affenzirkus“, richtig, gemeint ist die Arbeit.

Wir, die Entwicklungsabteilung, haben von der IT einen eigenen Server (virtuelle Maschine) zur Verfügung gestellt bekommen. Einfach deshalb, weil wir ein bis zwei Mal die Woche eine neue Anforderung an die IT hatten. Coole Sache, endlich müssen wir die IT nicht mehr nerven, und wir sind ebenfalls weniger genervt: es gibt nämlich keine Wartezeiten mehr, wenn man eine einfach Freigabe oder ähnliches haben möchte. Wir sind zwar keine ITler, kenn uns aber doch alle recht gut in der IT aus.

Folgender Dialog spielte sich dann heute morgen ab:

Ich: Wie macht ihr denn die Backups auf unserem Server?

IT: Heute Nacht ein Full-Backup, ab morgen Nacht dann nur noch die geänderten Files. Das Full Backup wiederhole ich dann alle paar Monate.

Vom Prinzip her ein guter Gedanke, Full-Backup in regelmäßigen Abständen und dazwischen inkrementelle Backups. Aber ein Full-Backup nur alle 3 Monate oder so? Hm, naja. Doch es sollte noch weitergehen:

IT: Wenn ihr ein neue Programm installiert, dann müsst ihr halt Bescheid sagen, dann machen wir wieder ein Full-Backup zwischendurch.

Ich: OK, kein Problem, aber die Programme werden eher Webanwendungen sein, und die Verzeichnisse des Webservers sichert ihr ja für uns weg. Wie siehts denn mit Datenbanken aus?

IT: Ja, da müsst ihr natürlich immer Bescheid sagen, wenn ihr eine neue anlegt, sonst wird die ja nicht gebackupt!

Der Dialog fand zum Glück am Telefon statt, sonst wäre mein WTF-Blick wahrscheinlich sehr auffällig gewesen…

Ich: Ähm… ihr macht nicht einfach einen Dump aller Datenbanken?

IT: Doch, klar!

Ich: Und wieso muss ich euch dann sagen, dass es eine neue Datenbank gibt?

IT: Ja wir müssen doch wissen, wie die heißt, sonst können wir kein Update machen?

OK, die Logik habe ich nicht verstanden. Ein Nachfragen ergab, dass das Backup mit dem MySQL-Administrator gemacht wird (ich glaube das Tool ist von Microsoft?). Die IT wählt alle DBs aus und macht dann ein Backup.

Der dezente Hinweis von mir, dass man ja auch alle Datenbanken backuppen kann, ohne deren Namen zu kennen, brachte folgendes Resultat:

IT: Hey, cool, das geht? Alle Datenbanken mit einem Befehl? Ohne deren Namen zu kennen? Kannst du mir den Befehl schicken? Das probier ich mal aus.

Naja, ich hab dann einen Link zur MySQL-Dokumentation geschickt (http://dev.mysql.com/doc/refman/5.1/de/mysqldump.html). Aber da mir meine Daten lieb und teuer sind, hab ich ihm dann doch lieber noch den korrekten, fertig zusammengebauten Befehl hinterher geschickt (mysqldump -u root -p –all-databases > backup.sql). Den braucht er nur eins zu eins übernehmen, ohne zu denken, ohne Ahnung zu haben. So bin ich wenigstens sicher, dass meine Daten korrekt gesichert werden. Auch wenn es nicht meine Aufgabe ist.

Punkt.

Kategorie: Affenzirkus, Rund um Computer Kommentieren »


Kommentar schreiben


Warning: Undefined variable $user_ID in /var/www/usr303p1/html/wp-content/themes/Blass/comments.php on line 79

Kommentar